Nautilus hat vier verschiedene Möglichkeiten, um Gegner zu CCn (Crowd Control). Das Schöne an älteren Champions ist, dass man keine Doktorarbeit schreiben muss, um ihre Fähigkeiten zu erklären!

Fangen wir mit seiner Passiven an: Nautilus‘ erster Autoattack auf ein Ziel fügt Bonusschaden zu und hält das Ziel kurz fest. Dabei könnt ihr verschiedene Ziele nacheinander angreifen und jedes festhalten. Der Cooldown tickt dann pro Ziel runter, bis ihr die Passive erneut nutzen könnt. Ein weißer Ring um das Ziel zeigt an, wenn der Effekt bereit ist. Der Cooldown ist überraschend gering und bietet allein durch die Passive viele CC-Möglichkeiten.

Bei der Aktivierung von Nautilus‘ Q wirft er seinen Anker und zieht das getroffene Ziel zu sich – und sich selbst ein Stück zum Ziel, sodass man direkt die Passive auslösen kann. Das Ziel bleibt dabei lange genug CCt, um die Hook als geniales Catch-Werkzeug einzusetzen. Jetzt kommt der Spiderman-Teil dazu: Trifft Nautilus eine Wand, zieht er sich stattdessen dorthin, und die Abklingzeit seiner Q wird um die Hälfte reduziert. Das macht Nautilus überraschend mobil.

Nun zum fortgeschrittenen und auch schwierigsten Teil seines Kits: das Buffern der Q. Was bedeutet das? In League of Legends werden die wenigsten Fähigkeiten wirklich unterbrochen, wenn das Ziel, das die Fähigkeit einsetzt, gestunt oder anderweitig CCt wird. Ein Yasuo stoppt z. B. während seines E-Dashes, wenn er gestunt oder gerootet wird. Bei einer Tristana W ist das jedoch nicht der Fall. Ähnlich wie Tristanas W lässt sich Nautilus‘ Q auch „buffern“. Sobald ihr die Q einsetzt, wird sie immer geworfen, und nichts kann euch daran hindern. Wenn also eine Fähigkeit wie eine Lux Q auf euch zukommt, könnt ihr kurz bevor ihr getroffen werdet eure Q auf eine Wand zielen. Ihr werdet zwar getroffen und seid technisch gesehen gerootet, das Ranziehen an die Wand durch eure Q wird aber trotzdem ausgeführt, da ihr die Fähigkeit schon vor dem Root eingesetzt habt. Dieses Prinzip lässt sich auf fast jeden CC-Spell im Spiel anwenden.

Auf höchstem Level ist diese Mechanik in vielen Lane-Matchups extrem wichtig. Wenn man z. B. von Leona engaget wird, kann man, bevor Nautilus von ihrer E getroffen wird, die Q buffern, um zu disengagen und umsonst den Cooldown von Leonas Aftershock auszulösen, während man selbst Aftershock noch bereit hat. Durch den reduzierten Cooldown kann man danach selbst für einen Trade mit der Hook gehen und so die Lane an sich reißen. Das ist nur eine der möglichen Anwendungen. Für Anfänger ist diese Mechanik sicherlich nicht so wichtig, da der Großteil von Nautilus‘ Stärken in der Ult und der „normal“ eingesetzten Q liegt. Wenn ihr jedoch ein Meister der Ankerwürfe werden wollt, ist diese Mechanik durchaus nützlich.

Ich empfehle, die Q als Erstes zu maximieren, da es unsere Hauptfähigkeit ist und wir die Abklingzeit senken und den Schaden mit jedem Punkt stark erhöhen.

Jetzt wird es wieder stumpf und simpel, versprochen! Nautilus‘ W gibt ihm einen Schild und Bonusschaden auf den Autoattacks! Diese Fähigkeit drückt ihr einfach, wenn ihr kämpft. Ihr könnt sie auch halten, wenn ihr wenig Leben habt, um reinzubaiten, aber das ist das meiste, was ihr hier noch herausholen könnt. Die W maximieren wir als Zweites.

Nautilus‘ E lässt drei Wellen von Wasserexplosionen in alle Richtungen los, die Schaden verursachen und verlangsamen. Die E setzt ihr am besten ein, nachdem ihr die gesamte andere CC genutzt habt, um das Maximum aus der Verlangsamung herauszuholen.

Nautilus‘ Ult ist eine der besten Fähigkeiten im Spiel und sorgt dafür, dass ihr nützlich seid, egal wie das Spiel läuft und ob ihr 10/0 oder 0/10 steht. Nautilus wählt ein Ziel aus, auf das sich langsam Explosionen zubewegen. Diese Explosionen erreichen das Hauptziel, fügen ihm Schaden zu und werfen es hoch. Alle anderen Champions, die von den Explosionen auf dem Weg getroffen werden, werden ebenfalls hochgeworfen und erleiden Schaden. Ihr solltet diese Fähigkeit möglichst immer auf die hinten stehenden Carries einsetzen, da ihr gleichzeitig die Frontline trefft und die Carries gezwungen sind, sich zurückzuziehen. So haben sie eine Weile keinen Einfluss auf den Fight, da sie wissen, dass sie gleich hochgeworfen werden.

Wenn ihr also ein Ziel mit der Q hookt, ultet ihr am besten Ziele, die dahinter stehen, da euer getroffenes Ziel trotzdem von den Zusatzexplosionen hochgeworfen wird und ihr sicherstellt, dass dem gehookten Ziel nicht geholfen werden kann.